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Krieg
- Krise - Friedensbewegung
In Gefahr und höchster Not bringt der Mittelweg den Tod
Dezember 1983
Die "Probleme" des US- Imperialismus und die "Wunderwaffe"
Was immer über den Zweck der NATO- "Nachrüstung"
gesagt oder geschrieben worden ist - es geht davon aus, daß
die militärische Eskalation Ausdruck der Schwächung des
US- Imperialismus ist. Angeschlagen durch eine Serie von Niederlagen
in der 3.Welt, die die Sowjetunion sich zunutze gemacht hat, um
in das jeweils entstandene Machtvakuum nachzurücken und dort
Bastionen des "realen Sozialismus" zu etablieren, und
unter dem wachsenden Druck der einstigen Satelliten Westeuropa und
Japan, die sich mit der Zeit zu bedrohlichen Konkurrenten gemausert
haben, gehen demnach die USA auf Konfrontationskurs, um das internationale
Kräfteverhältnis noch einmal zu ihren Gunsten zu gestalten.
Die Stationierung der Mittelstreckenraketen erscheint als geradezu
genialer Schachzug, um die verschiedenen "Probleme" auf
einen Schlag in den Griff zu kriegen:
- Der Ostblock wird durch die Cruise Missile und die Pershing
erpreßbar und zumindest zu weltpolitischer Neutralität
gezwungen.
- Dadurch bekämen die USA wieder freie Hand in den bevorstehenden
- konventiellen - Kriegen im Mittleren Osten und Zentralamerika.
- Und schließlich würden der Konkurrenz aus dem eigenen
Lager über die atomare Abhängigkeit die Grenzen gesteckt.
Die BRD würde zum "Faustpfand" im Krieg der USA
gegen die 3. Welt, zur "Geisel", die gleichzeitig im
Zuge der Bereinigung innerimperialistischer Widersprüche
geopfert werden kann. Daß die neue Aufrüstungsphase
und die damit einhergehende Verschärfung internationaler
Gegensätze Ausdruck tiefgreifender ökonomischer und
politischer Veränderungen in der Welt ist, ist unbestritten.
Wir glauben allerdings mittlerweile, daß die genannten Erklärungsversuche,
die sich - wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung und erst
recht mit unterschiedlichen Schlußfolgerungen - bei den
meisten Fraktionen aus dem breiten Spektrum der Friedensbewegung
finden lassen, dem eigentlichen Zweck der Stationierung und den
imperialistischen Interessen, die hinter den militärstrategischen
Entscheidungen stehen, nur zum Teil oder auch gar nicht gerecht
werden.
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