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- Z.B. die Tatsache, daß im Dossier der
Jungle- World, vgl. Vogel u.a. 2000, 2 Tage vor der Veranstaltung
selbige Vorwürfe an die RZ- Vergangenheit wie wir sie haben,
aufgeführt wurden, hätte Anlaß genug sein können,
Diskussionen von Seiten der Veranstalterinnen anzuregen.
- Gerd
Albartus ist tot 1991, Wir
müssen so radikal sein wie die Wirklichkeit 1992, beide
Texte in "Früchte
des Zorns", 1993. Wir beziehen uns in diesem Text und unserer
Kritik auf die RZ teilweise auf die anderen gemischten Bewegungen
in der BRD. Bei der Roten Zora gab es dagegen wenigstens seit
Anfang der 90er Jahre eine deutliche Reflektion ihrer Aktionen
und Außenwirkung auch bezüglich des Antizionismus -
siehe Mili's Tanz auf
dem Eis, Dezember 1993.
- Zu nennen waren z.B. die linken Intellektuellen
Jean Améry, Herbert Marcuse, Jean-Paul Sartre oder Ernst
Bloch. Zu Sartre, Marcuse, Claude Lanzmann und Améry vgl.
Vogt 1976: 28-42.
- FR, 6.7.1976
- Neue Zürcher Zeitung (NZZ), 3.7.1976
- NZZ, 3.7.76
- Vgl. NZZ 3.7.76
- Schiller 1982: 321 bzw. 312
- Die antisemitische Dimension wird als solche
bis heute nicht erkannt, vgl. Markovits/ Gorski 1997.
- Vgl. Stern, Nr. 29, 8.8.76, S140
- FAZ, 2.7.76
- Vgl. Becker 1978
- Kippa, Kopfbedeckung orthodoxer Juden
- Stern, Nr 29, 8876, S17
- Konkret, August 1976, S.24. Gerade hier korrespondiert
der philosemitische Antisemitismus der BILD- Zeitung von 1967,
wo "Dayan was portrayd as the new Jewish 'desert-fox'" Herf 1980'
, . 44, mit dem antizionistischen Antisemitismus der Linken.
- iz3w, Nr.55, August 1976, S.5
- AK, Jg.6, Heft 84, 13.7.1976
- ebd., S.49
- AK85, 26. Juli 1976, S.47
- Broder 1986:63f
- Die RZ werden als die weitaus größte
Stadtguerilla- Gruppe der BRD angesehen. Sie bestand aus 50 bis
100 Revolutionären Zellen und verursachte Sachschaden bis
50 Mio. DM. Besonders die Anzahl von 300-500 AktivistInnen in
verschiedenen RZ hebt sie von der, elitären' RAF und auch
der Bewegung 2. Juni ab, vgl. Markovits/ Gorski 1997: 118-120.
- "Der deutsche Wilfried Böse organisierte
in dieser Situation die räumliche Trennung der jüdischen
(nicht nur der israelischen) Passagiere von den nicht- jüdischen
Insassen. Das spätestens zu diesem Zeitpunkt der an nazistische
Selektionspraktiken erinnernde Vorgang in der bundesdeutschen
Linken eine beklemmende Diskussion über die Faktizität
eines Antisemitismus von links auslöste, schien das terroristische
Milieu kaum zu beeindrucken", Kloke 1994: 168. Auch in der US-amerikanischen
Linken wurde Entebbe mit Bestürzung registriert, hier zwei
wichtige Belege "The hole mass found a depressing conclusion in
1976 when two West Germans devided Jews from non-Jews among the
hi-jacked airline passangers in Entebbe", Herf 198044; "Diese
Abfolge psychischer Verkehrung", wie Postone dieses 'Selektionsverfahren'
nennt, wurde "von zwei jungen deutschen Linken vorgenommen, weniger
als 40 Jahren nach Auschwitz. Innerhalb der deutschen Unken gab
es keine öffentliche Protestreaktion - geschweige denn einen
al/gemeinen Aufschrei", Postone 1979: 428.
- "Früchte des Zorns": 24 [in Gerd
Albartus ist tot Anm.: www.freilassung.de]
- Im übrigen: Viehmanns nebensächliche
Bemerkung, er halte eh nichts von Flugzeugentführungen, ist
ja nun wirklich kalter Kaffee: Anläßlich der Entführung
einer Urlaubsmaschine aus Mallorca nach Mogadischu (berühmter
Herbst 1977) wurde einigen Sozialrevolutionären klar, daß
ja ihr Agitationspublikum als Geiseln im Flugzeug saß -
so ein Mist, vgl. Teufel u.a. 1979. Doch die Erwähnung, Flugzeugentführungen
grundsätzlich blöd zu finden, lenkt auch entschieden
von der antisemitischen Aktion von Entebbe ab, und das ist schließlich
die Immunisierungsleistung Viehmanns, sich in der Abwehr von Flugzeugentführungen
generell der Spezifik der Entebbe- Aktion nicht stellen zu müssen.
- Einige Kinos, die diesen Film in der BRD zeigen
wollten, wurden von der RZ angegriffen, und dabei entgegen dem
sozialrevolutionären Anspruch auch die BesucherInnen bedroht.
- Die
Hunde Bellen, die Karawane zieht weiter, 1977, Früchte
des Zorns: 139
- Aktion
gegen die Import- Firma Hameico 1979, ebenda S. 133 und die
Aktion gegen die israelische
Import- Gesellschaft Agrexco 1978, ebenda S.131
- Dazu rufen die RZ in der Erklärung
zum Anschlag auf Agrexco auf, eben da S.131
- Tendenz
für die internationale soziale Revolution; ebenda S.58
- Vgl. Améry 1976a:7014, ders. 1976a:
156.
- Vgl. Klein 1979:80-83.
- RZ Die
Hunde bellen, und die Karawane zieht weiter, in "Früchte
des Zorns" 1993: 194.
- P.S.: 1981 traf die RZ doch noch einen Juden:
der hessische Wirtschaftsminister Heinz Herbert Karry sollte wegen
seiner Politik zwar nur verletzt werden und seine Ermordung wurde
bedauert. Dennoch erklärte die RZ ihren Angriff mit eindeutig
antisemitischen Stereotypen: Karry hätte durch seine Waffenlieferungen
in 'Krisenregionen' "zionistischen Verwicklungen" (Früchte
des Zorns 1993: 446) gehabt. Dies ist für uns ein weiteres
(!) Indiz dafür, daß seit 1976 der Antizionismus weiterhin
bestimmende Grundlage der RZ geblieben war und eine Aufarbeitung
der antisemitischen Entebbe-Aktion völlig ausblieb. Folglich
stimmt auch nicht, was auf der Veranstaltung am 13.10. beschwichtigend
vom Podium und unwiedersprochen behauptet wurde, daß die
Entebbe-Aktion den Schluß der antizionistischen Aktionen
gebildet hätte
- Freud 1975:239
- Laplan-Chef Pontalis 1972:403
- Horkheimer/ Adorno 1997:229
- Spricht mensch von der antisemitischen Denkform,
so gilt es zu beachten, daß diese auch ohne Jüdinnen
und Juden auskommen kann. So z.B. bei dem plumpen Antikapitalismus,
der sich gegen Banken, Yuppies und Spekulanten richtet.
- Wir finden, entgegen Adorno/ Horkheimer, diese
gut- böse Gegenüberstellung als Verdrängungsleistung
deutschester Reinheit.
- Améry 1976a: 154
- Postone 1979: 428
- Baumann 1977: 69
- Haury 1992: 153
- Zuvor war die Linke in Deutschland größtenteils
philosemitisch, vgl. Postone: "Keine westliche Linke war vor 1967
so philosemitisch und prozionistisch" Postone 1979: 425.
- RAF 1972, zitiert nach Tolmein 1992: 21.
- Anders erklärt die Kollektivschuldthese
so: "In der Tat führt Ihr (die Deutschen, d.A.) Euch so auf,
als wenn wir Euch pausenlos den Vorwurf der, Kollektivschuld'
entgegenschleuderten. Und das tut ihr deshalb, weil Ihr - jawohl;
Ihr, nicht wir - den Begriff (der Kollektivschuld, d.A.) benötigt.
Ihr benötigt ihn deshalb, weil Ihr wünscht, die Chance
zu haben, ihn abweisen zu können und Euch durch diese Abweisung
ins Recht setzen zu können. Gäbe es das Wort nicht,
Ihr würdet es erfinden, um es zu bekämpfen. So wie Ihr,
wenn es uns Juden nicht gegeben hätte, Juden erfunden (...)
hättet, um uns verfolgen und liquidieren zu können.
Der Vergleich ist deshalb mehr als eine Parallele, weil es sich
in beiden Fällen um die typische Taktik des Antisemitismus
handelt, der deshalb auf Juden angewiesen ist, weil diese das
unverzichtbare Futter für die Haßlust sind", Anders
1 988: 82.
- In Geisel 1992: 102
- "Wenn israelische Polizisten prügeln,
wenn israelische Soldaten Zivilisten erschießen, dann strapazieren
diese Taten vor allem die deutsche Kollektivgeduld. Wolfgang Pohrt
hat dieses Bewährungshelfersyndrom einmal treffend als sozialarbeiterische
Ermächtigung der Deutschen beschrieben, ihre Opfer davon
abzuhalten, rückfällig zu werden", Geisel 1992: 101.
- Diese Gleichsetzung gibt es in so gut wie allen
antizionistischen Schriften und wird deswegen hier nur exemplarisch
behandelt.
- Revolutionärer
Zorn Nr. 1, in: Früchte des Zorns: 90.
- Auch die sozialrevolutionären und antiimperialistischen
Positionen sind stark von marxistisch- leninistischen Theorien
beeinflusst worden, die eine latente Gleichsetzung der Juden mit
dem Kapitalismus beinhalten und historisch keinesfalls frei vom
Antisemitismus sind.
- Haury 1992: 149
- Postone 1979: 147
- Haury 1992:147
- Broder 1981: 151
- Frauen/ Lesben 1996:36; so die Autorinnen eines
Artikels zum Antisemitismusvorwurf in der RZ, der in 'Radikal'
erschien. Die Motivation der Schreiberinnen dieses Radi-Artikels
könnte so zusammengefaßt werden: weil die Antisemitismusvorwürfe
an dem praktisch umgesetzten Antizionismus nicht irgendwen trifft,
sondern gerade die RZ, muß gesagt werden: Wo Feuer ist,
muß es auch einen Brandstifter geben, wo es Antizionismus
gibt, gibt es auch 'aggressive Zionisten' - die Schuldumkehr par
antizionistischster excellance; vgl. ISF 2000:29. Den RZ werden
nicht nur größtes Verständnis entgegengebracht
(es werden nur Vermittlungsfehler zugestanden, z.B. bliebe nicht
vermittelbar, wenn in einer RZ- Aktion ausgerechnet KZ- Überlebende
ins Fadenkreuz geraten - final sozusagen), vgl. Frauenlesben 1996:
38; - die Autorinnen finden auch immer noch die antizionistischen
Analysen "für die damaligen Verhältnisse (...) nicht
platt'", ebd.: 41. Ergo: dem ohnehin schon immer additiven 3:1-
Ansatz wird in der Rassismus- Sparte noch der Antisemitismus hineinsubsumiert;
solcherart schmale Theorie sollte schnellstmöglich wieder
zur Flucht in den aktionistischen Praxis- Alltag genutzt werden.
- Vgl. Titelbild radikal 27, 21.10.-3.11: 1977
- Oben genanntes Titelbild der radikal oder die
selbst Klaus Viehmann und Stefan Wisniewski verwundernden Fragen
des Publikums am 13.10. 2000 zu Themen, wie z.B., ob man im Untergrund
die Möglichkeit hat, in die Disko zu gehen, bewiesen diese
Ikonisierung.
- FAZ, 12.12.1998.
- Vgl. deshalb Rensmann 2000.
- Hat Viehmann nicht Walsers Maxime befolgt,
die Beschäftigung mit dem NS und Auschwitz nur für sich
im privaten abzuhandeln, so Viehmann sinngemäß auf
der Veranstaltung, ohne daraus eine öffentliche Diskussion
zu machen?
- Vgl. ihre Erklärung zur Lorenz- Entführung,
in Reinders/ Fritzsch 1996: 78-80.
- So wie die RAF Himmler und Dayan gleichsetzt,
tut dies die RZ genauso auf kulturpolitischer Ebene, demnach habe
auch Israel seinen Goebbels.
- Laut Jungle
World bestätigt das ehemalige RZ- Mitglied Gerd Schnepel,
daß es tatsächlich diskutiert wurde, Galinski als Racheakt
wegen Entebbe etwas anzutun. Auch mehrmaliges Nachhaken der Interviewer
bewegt Schnepel übrigens nicht dazu, seinen Antisemitismus
zu reflektieren, vgl. Vogel/ Villinger 2000a
- Vgl. ISF 2000: 11
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