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Übersicht: schriftliches
Urteil
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5) Sprengstoffdepot im Mehringhof
Mit Versendedatum vom 17. Februar 1987 lieferten die heute nicht
mehr bestehenden VEB Sprengstoffwerke Schönebeck/ DDR über
den Außenhandelsbetrieb Chemie- Export- Import an die Westspreng
GmbH in Finnentrop- Fretter 100 Kisten Gelamon 40, Kaliber 22 mm/
200gr mit den Kistennummern 000501 bis 000600. Die Westspreng GmbH
lieferte ihrerseits aus diesem Bestand am 29. Mai 1987 an die Klöckner
Durilit GmbH zu deren Steinbruch in Salzhemmendorf unter anderem
zehn Kisten Gelamon 40 mit den Kistennummern 000565 bis 000574.
Bei Gelamon 40 handelt es sich um einen hochexplosiven Gesteinssprengstoff,
der in (Gesamt-) Deutschland allein von den Sprengstoffwerken Schönebeck
in der DDR hergestellt und in Steinbrüchen verwendet wurde.
Am 4. Juli 1987 entwendeten Mitglieder der RZ aus dem "Norden"
- Thomas K. soll an der Tat beteiligt gewesen sein - in Salzhemmendorf
110 kg Gelamon 40 und 22.5 kg Hablastit 60 sowie 195 m Sprengschnur.
Den Sprengstoff wollten sie bei ihren Anschlägen verwenden.
Der Angeklagte Sch. kündigte im Frühjahr 1987 in seiner
Gruppe die Lieferung von Sprengstoff an. So erhielten die RZ in
Berlin im Herbst 1987 auf unbekannten Wegen aus dem Einbruch in
Salzhemmendorf stammende 20 kg Gelamon 40 und ein Stück Sprengschnur,
aber auch Waffen. Diese Gegenstände lagerte Lothar E. gemäß
dem Ergebnis einer Diskussion mit den Gruppenmitgliedern in einem
Schacht oder einer Grube in dem in Berlin- Kreuzberg, Gneisenaustraße
2a, gelegenen Mehringhof, der von den Sicherheitsbehörden als
rechtsfreier Raum angesehen wurde, weshalb die Gefahr der Entdeckung
des Sprengstoffes nahezu ausgeschlossen und er somit für seine
Aufbewahrung besonders geeignet war.
Der Angeklagte H. arbeitete von 1981 bis 1984 in dem Lokal "Spectrum"
im Mehringhof, das später "Ex" hieß, 1986 bis
1987 in der Weinhandlung Muder und ab dem 1. August 1989 als Hausmeister
im Mehringhof. Vom Zeitpunkt der Aufnahme dieser Tätigkeit
an verwaltete er das Sprengstoff- und Waffendepot gemeinsam mit
Lothar E.. Als dieser 1992 oder 1993 seinen Lebensmittelpunkt zunächst
nach Kanada verlegte, betreute der Angeklagte H. den restlichen
Sprengstoff und die Waffen im Mehringhof zumindest kurzfristig allein.
Wahrscheinlich verwaltete er das Depot bis zu dessen Auflösung
im März 1995; es ist jedoch nicht auszuschließen, daß
es zuletzt von einer anderen Person betreut wurde oder der Sprengstoff
und die Waffen davor ausgelagert worden waren.
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