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Anschlag gegen Klein, Schanzlin & Becker AG, Frankenthal
(August 77)
Nach unserer Aktion gegen den international geachteten Konzern
MAN am 22.8.77 in Nürnberg möchten wir mit der Aktion
bei Klein, Schanzlin & Becker AG (KSB) in Frankenthal am 30.8.77
einen Kandidanten vorstellen, der ganz im Stillen, aber dort im
großen Rahmen wirkt.
Die
KSB AG ist ein Industriebetrieb auf dem Sektor des Maschinenbaus
mit einem Jahresumsatz von 766,3 Mio. DM (1976) und 8.465 "Beschäftigten"
allein im deutschen Werk. Dazu kommen "Tochter"- Firmen
im Ausland. Groß sind zwar auch andere, aber als der Welt
größter Pumpenhersteller spielen diese Leute eine wesentliche
Rolle des Zulieferns für Kernkraftwerke in aller Welt. 30%
der Umsatzsteigerungen im Jahr 1976 hat sich KSB durch das Atomgeschäft
ergaunert. Insofern ist KSB nur ein exemplarischer Fall - die deutsche
Industrie braucht die Atomenergie für ihre Profite, nicht für
unser Wohl.
Vorstandsvorsitzender Kühlborn sagte das bei einer Vorlage
des Geschäftsberichts ganz deutlich: Ihr Profit käme "ins
Schleudern", wenn die "Katastrophe" einträte,
daß keine Atomkraftwerke mehr gebaut würden. Da riskieren
die Leute schon lieber die Katastrophe, die wir alle fürchten:
daß die Menschen und ihre Umwelt radioaktiv verseucht zugrunde
gehen.
Den Baustopp für Atomkraftwerke, die unser Leben bedrohen,
als Katastrophe zu bezeichnen, weil ihnen ihre Profite durch die
Lappen gehen, macht den Zynismus und die Menschenverachtung dieser
"ehrbaren" Industriellen mehr als deutlich. Sie drohen
auch noch den Arbeitern, die für ihre Profite schuften: "Denn
sollten sich die Störungen(!) in der Vergabe von Kraftwerksvorhaben
weiter fortsetzen, werde KSB nicht umhin können, die Belegschaft
zu verringern." (zitiert nach FAZ vom 25.5.77). Mit dieser
dreckigen Erpressung sollen die Arbeiter gezwungen werden, den Bau
von Atomkraftwerken zu unterstützen, damit ihre Arbeitsplätze
gesichert werden und obendrein noch neue geschaffen werden. [...]
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