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Früchte des Zorns

Aktion gegen Rechtsanwalt Wagner, Köln

(August 80)

Am 13.8.80 haben wir Rechtsanwalt Wagner besucht. Er und sein ehrenwerter Kollege Türk bereichern sich als Rechtsanwälte in Köln im Sanierungsgeschäft. Seit Jahren pressen sie auch für Kaußen immer höhere Mieten raus.

Besonders von sich reden machten Wagner und Türk am 19.3.79, als sie eine bezahlte Schlägerbande losschickten, die mehreren türkischen Arbeiterfamilien die Wohnungen in der Brüsseler Str. 90 demoliert haben. Türen und Fenster haben sie eingeschlagen, Mauerwerk kaputtgemacht, und Wasserkräne ausgerissen - die Wohnungen unbewohnbar gemacht. Das alles, um die Türken zu vertreiben, um von besseren Mietern mehr Geld zu kassieren. Das ist kein Einzelfall und das betrifft nicht nur türkische Familien, sondern auch alte Menschen, Leute mit niedrigem Einkommen und Kinderreiche. Sie sollen raus aus der Stadt, weil arme Leute ein schlechtes Image für die Stadt abgeben. Der teure Boden ist für andere da. Schicke superteure Eigentumswohnungen wollte Böhmer, der das Haus in der Brüsseler Straße dann gekauft hat, dann machen. Aber nicht nur private Geier machen ihre Geschäfte. Die Stadt leistet Vorschub, unter dem Deckmäntelchens des guten Willens: "Schöner wohnen für den Bürger". In den Sanierungsgebieten kann unter städtischer Obhut die Vertreibung stattfinden. Da braucht kein Hausbesitzer ein schlechtes Gewissen zu haben. Das ist Teil eines Konzeptes, in dem Menschen verplant werden, die Bedürfnisse der Menschen den herrschenden Machtinteressen untergeordnet werden, die die Zerstörung sozialer Strukturen und deren Kontrolle bewirken.

BesetztIn vielen Städten werden jetzt Häuser besetzt, wie z.B. in Bremen, Berlin , Köln - und in Freiburg gingen deshalb 10.000 Menschen auf die Straße. Wir haben Wagner bei unserem Besuch sein Statussymbol, einen Mercedes, angezündet, den er sich erkauft hat, indem er anderen Menschen die Wohnung und damit das Leben ruiniert hat. Alle, die an Sanierungsgeschäften beteiligt sind, sollen unseren Widerstand spüren, sollen merken, daß sie nicht in Ruhe die Lorbeeren ihrer menschenverachtenden Geschäfte genießen können. Das stärkt in uns das Bewußtsein, daß wir uns wehren können und nicht aufhören werden, Widerstand zu entwickeln, immer wieder Wege und Möglichkeiten auszuprobieren, um unsere Wut und unsere Sehnsucht nach Leben in Handlung umzusetzen. Wenn wir uns bisher in unseren Aktionen hauptsächlich gegen frauenspezifische Unterdrückung gewehrt haben, bringen wir hiermit noch einmal zum Ausdruck, daß Frauenkampf nicht heißt, sich auf frauenspezifische Bereiche zu beschränken, damit würden wir uns selbst politisch entmündigen. Frauenkampf ist umfassend, beinhaltet den Kampf gegen jede Form von Unterdrückung, Ausbeutung, Zerstörung und Menschenverachtung.

Der Kampf um Leben heißt Revolte!
Jedes Herz ist eine Zeitbombe!

Rote Zora


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