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Früchte des Zorns

Brandanschlag auf das Auto des Geschäftsführers der Krone- Werke in Berlin

(Mai 74)

Auto brennt!Auf jeder Betriebsversammlung hat die Krone- Geschäftsleitung - allen voran Huber - den Kollegen eingeredet, daß die wirtschaftliche Lage des Betriebes mies sei und daß man aus den roten Zahlen nur herauskäme, wenn mehr gearbeitet würde. In den letzten zwölf Monaten wurden bei Krone fast siebenhundert Kollegen entlassen. Huber hat in einem Interview mit der Morgenpost anläßlich der Industrieausstellung bekannt gegeben, daß das nicht dazu geführt hat, daß der Umsatz sank. Im Gegenteil: er stieg 1974 von 140 auf 150 Millionen DM. Das bedeutet: schärfere Arbeitshetze, das geht an die Gesundheit und an die Nerven. Maria Jovic und über zwanzig andere Frauen haben es nicht mehr ausgehalten. Maria kam ins Irrenhaus, weil sie von der Arbeit kaputt gemacht wurde, die übrigen Frauen wurden mit Psychopharmaka vollgestopft. Hubers zynischer Kommentar: "An den Arbeitsbedingungen kann das nicht liegen."

Darauf gibt es nur eine Antwort: Huber ans Fließband. Huber raus aus seinem dicken Eigenheim, rein in die Mietskaserne. Huber raus aus seinem dicken BMW, rein in den vollgepfropften Bus. Huber denkt nicht nur an sich, sondern auch an seine Belegschaft. Für sich hat er zu Weihnachten Skiurlaub besorgt, für die Kollegen sechs mal Vorarbeit, damit sie ein paar Tage dann frei haben können zwischen den Feiertagen. Weg mit der Vorarbeit - weniger Arbeit, mehr Lohn! - für Arbeiterautonomie und ein dreizehntes Monatsgehalt und mehr Sozialleistung, wie zum Beispiel die Unterstützung des multinationalen Betriebskindergartens und bezahlten Sonderurlaub! Wir wissen, daß Huber diese Forderungen nicht erfüllt, nur weil sein BMW brennt. Wir wissen aber auch, daß er keinen Finger krümmt, wenn man ihm nicht Feuer unter dem Arsch macht.

Ohne Chefs geht's besser, Huber in den Zuber.


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