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TAZ Nr. 2252 Seite 2 vom 09.07.1987
"Revolutionäre Viren" sorgen für Abschiebestopp
Berlin
(taz)- Einen Tag nach dem Brandanschlag auf die Berliner
Asylbehörde, bei dem 6.000 Asylakten vernichtet wurden, hat sich eine
"Jugendorganisation der RZ, die Revolutionären Viren" zu der
Tat bekannt. In einem Bekennerschreiben drücken sie die Hoffnung aus,
daß der Anschlag "für viele Flüchtlinge hoffentlich
die positive Folge hat, daß die menschenverachtenden Maßnahmen
der Ausländerbehörde verzögert werden". Gefordert wird
die Abschaffung der Abschiebehaft und ein Abschiebestopp für alle
Flüchtlinge. Ganz Berlin solle "zu einer Fluchtburg" werden.
Für die Berliner Asyl- und Abschiebepolitik hat der Brandanschlag
tatsächlich gravierende Folgen: Asylverfahren werden sich monatelang
verzögern, erklärte der Berliner Innensenat. Da auch Hunderte von
Pässen verbrannten, können viele Flüchtlinge nicht so
schnell abgeschoben werden.
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