47. Prozesstag: 2. Januar 2002
Zwölf Leseminuten vor Gericht/ Mousli ab morgen wieder vor
Gericht
Nach mehr als drei Monaten wird morgen der Kronzuge im Verfahren,
Tarek Mousli, wieder vor Gericht erscheinen. Das gab die Vorsitzende
Richterin Gisela Hennig am heutigen Verhandlungstag bekannt.
Der heutige Prozesstag begann um 8.37 Uhr und endete um 8.49 Uhr.
Dabei wurden von Richter Hanschke ein Gutachten des Kriminaltechnischen
Instituts des Bundeskriminalamtes (BKA), die Sterbeurkunde und das
Protokoll der Zeugenvernehmung von Otto G. verlesen.
In dem Gutachten vom 3.2.2000 nahm das Kriminaltechnische Instituts
des BKA Stellung zu der Pistole und den 16 Patronen, die in Axel
H.s Wohnung gefunden worden waren. Bei der Waffe handelt es sich
um eine Pistole der Marke Röhm vom Typ RG3s, Kaliber 6 mm Flobert
Knall. Die funktionsfähige Waffe "ist alt und weist ... Gebrauchsspuren
auf", so das BKA in seinem Gutachten. Die 16 gefundenen Patronen
passen nicht zu dieser Waffe. Herstellerangaben auf den Pistolenpatronen
der Marke "9 mm Luger" stammen aus der Zeit des 2. Weltkriegs.
Nach der Verlesung der Sterbeurkunde von Otto G. vom 25.9.1995
wurde das Protokoll der Zeugenvernehmung des Rentners vom 15.4.1988
verlesen. Der Zehlendorfer Otto G. hatte die Polizei auf den VW
Passat - das mutmaßliche Fluchtauto beim Anschlag auf Dr.
Korbmacher - aufmerksam gemacht. Der Wagen Stand nach Angaben des
Zeugen monatelang in der Ihnestraße in Berlin-Dahlem. Seiner
Erinnerung nach sei der Passat im Herbst 1987 dort abgestellt worden
und bis zu seiner Entdeckung durch die Polizei nicht bewegt worden.
Aufgefallen sei ihm das Auto auch deshalb, weil von Anfang an Türfenster
und das Verdeck einen Spalt weit geöffnet gewesen seien. "Bewusst"
habe er keine Gegenstände im Auto wahrgenommen.
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