www.freilassung.de
Zurück zur Startseite  
Presse

Datum:
21.02.2001

Zeitung:
Süddeutsche Zeitung

Titel:
Schindler angeklagt als RZ-Rädelsführer

Schindler angeklagt als RZ-Rädelsführer

Karlsruhe (AP/AFP) - Der im Frankfurter Opec-Prozess freigesprochene Rudolf Schindler soll jetzt wegen anderer Terror-Vorwürfe in Berlin vor Gericht gestellt werden. Generalbundesanwalt Kay Nehm leitete dem Kammergericht Berlin bereits die Anklage zu. Er wirft dem 58-jährigen Rädelsführerschaft bei den "Revolutionären Zellen" (RZ) und Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag in Berlin in den achtziger Jahren vor.

Schindler soll zudem einem Behördenleiter und einem Richter in die Beine geschossen haben. Nehm erklärte, diese Fälle seien verjährt, hätten jedoch Bedeutung für den Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Die RZ verübten nach Erkenntnissen der Behörden von 1973 bis Mitte der neunziger Jahre mindestens 186 Anschläge. Wie die "Rote Armee Fraktion" und die "Bewegung 2. Juni" entstanden die RZ und die ihr angeschlossene linksextreme Frauen-Organisation "Rote Zora" als militante Splittergruppen aus der Studentenbewegung von 1968.

Schindler war als Mitangeklagter des Ex-Terroristen Hans- Joachim Klein im Opec-Prozess aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf freigesprochen worden, den Überfall auf die Wiener Opec-Konferenz 1975 mit vorbereitet zu haben. Gegen das Urteil des Frankfurter Landgerichts kündigte die Staatsanwaltschaft jedoch Revision an.

MAIL
http://www.freilassung.de/presse/schindler/sz210201.htm