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Presse

Datum:
14.04.2001

Zeitung:
Kölnische Rundschau

Titel:
Attentat auf FDP-Politiker Karry

Attentat auf FDP-Politiker Karry

Nach 20 Jahren neue Hinweise

Karlsruhe. (ap) Rund 20 Jahre nach der Ermordung des damaligen hessischen Wirtschaftsministers Heinz-Herbert Karry soll ein neues DNS-Gutachten den Täter überführen.

Eine Sprecherin der Karlsruher Bundesanwaltschaft sagte, an der Tatwaffe seien mikroskopisch kleine Gen-Spuren gefunden, aus denen im März ein neues DNS-Profil erstellt worden sei.

Ein Abgleich mit mehreren Tatverdächtigen, wie etwa Rudolf Schindler, sei jedoch negativ verlaufen. Gegen den 59-Jährigen, der nach Überzeugung der Ermittler ein Rädelsführer der Terrorgruppe Revolutionäre Zellen (RZ) war, bestehe aber weiterhin ein entsprechender Anfangsverdacht.

Die Sprecherin wies zugleich Vorwürfe zurück, im Fall Karry sei die seit mehr als zehn Jahren gängige DNS-Untersuchung viel zu spät in Auftrag gegeben worden. "Erst seit 1998 ist es überhaupt technisch möglich, Gen-Spuren in mikroskopisch kleiner Größe zu sichern."

Im Frankfurter OPEC-Prozess, in dem der Exterrorist Hans Joachim Klein zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden war, hatte ein Zeuge Schindler mit dem Mord an Karry in Zusammenhang gebracht. Der FDP-Politiker war 1981 in seinem Frankfurter Wohnhaus im Schlaf erschossen worden. Schindler war als Mitangeklagter im OPEC-Prozess freigesprochen worden.

In dem Frankfurter Prozess hatte der Zeuge ausgesagt, Schindler und seine heutige Ehefrau hätten als RZ-Mitglieder detailliert über den Tathergang berichtet. Daraus habe er gefolgert, dass beide an dem Attentat beteiligt gewesen seien. Nach den Schilderungen habe es sich bei Karrys Tod aber um einen Unfall und nicht um einen Mord gehandelt.

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