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Presse

Datum:
12.04.2007

Zeitung:
Berliner Zeitung

Titel:
"Frauen, bildet Eure eigenen Banden"

"Frauen, bildet Eure eigenen Banden"

Die Rote Zora war eine radikal linke, feministische und gewaltbereite Frauenorganisation, die sich ab 1976 in der Bundesrepublik formierte.

Der Name geht zurück auf das Jugendbuch "Die Rote Zora und ihre Bande" von Kurt Held aus dem Jahr 1941.

Der Ursprung der Roten Zora waren die Revolutionären Zellen. Diese hatten sich Anfang der Siebzigerjahre aus der sich radikalisierenden militanten linken Szene herauskristallisiert. Die Revolutionären Zellen haben sich in den Jahren zwischen 1973 und 1995 zu bundesweit 186 Anschlägen bekannt, bei denen ein Mensch - der hessische Wirtschaftsminister Heinz Herbert Karry - starb. Die Rote Zora löste sich Ende der 1970er-Jahre mit der Parole "Frauen, bildet Eure eigenen Banden!" von der Gruppe und agierte schließlich eigenständig.

Als Anschlagsziele wurden zunächst vorwiegend Einrichtungen der Bio- und Gentechnologie ausgewählt, etliche Aktionen richteten sich gegen die Ausbeutung von Frauen.

Die Hauptaktionsgebiete der Feministinnen waren das Ruhrgebiet und Norddeutschland. Dem inneren Zirkel der Gruppierung sollen in den 80er-Jahren bis zu neun Frauen angehört haben.

Die Auflösung begann ab 1991, als die Selbstkritik zunahm und ein Teil den bewaffneten Kampf aufgeben wollte.

Einen Neuanfang versuchte die Gruppe im Jahr 1993, als sie das Heft "Mili's Tanz auf dem Eis" herausgab. Zwei Jahre später verübte sie ihren letzten Anschlag: auf die Bremer Lürssen-Werft.

Das Ende: Der Verfassungsschutz geht inzwischen davon aus, dass die Gruppe heute nicht mehr existiert.

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