Datum:
25.10.2000
|
Zeitung:
die tageszeitung
|
Titel:
Klein streitet Morde ab
|
Klein streitet Morde ab
Der herzkranke Angeklagte belastet wegen des Opec-Überfalls
Carlos und Gabriele Kröcher-Tiedemann
Im Prozess um den Überfall auf die Wiener Opec-Konferenz hat der
Angeklagte Hans-Joachim Klein gestern bekräftigt, niemanden erschossen
zu haben. Die drei Morde lastete er Kommandoführer Illich Ramirez
Sanchez alias Carlos und der Deutschen Gabriele Kröcher-Tiedemann an.
Die 1995 Verstorbene habe sowohl einen irakischen Sicherheitsbeamten als
auch einen österreichischen Polizisten erschossen, sagte Klein.
Er widersprach damit der Version der Anklage, nach der er den Iraker
erschossen haben soll. Bei dem Anschlag auf die Konferenz der Erdölminister
unter Führung von Carlos waren am 21. 12. 1975 drei Menschen
von einem sechsköpfigen Terrorkommando getötet worden.
Klein muss sich seit vorigem Dienstag vor dem Landgericht Frankfurt
verantworten. Am Samstag hatte der 52-Jährige nach Angaben
seiner Verteidiger einen leichten Herzanfall erlitten.
|