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Datum:
20.12.2000
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Zeitung:
Tageszeitung
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Titel:
Carlos: Klein schoss
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Carlos: Klein schoss
Frankfurter Landgericht verliest im Opec-Prozess Protokolle, die
Hauptangeklagten schwer belasten.
Im Opec-Prozess sind gestern vor dem Frankfurter Landgericht nochmals
die Aussagen verlesen worden, die Topterrorist Illich Ramirez Sanchez,
genannt Carlos, Ende November in Paris gemacht hatte. Dabei hatte er den
Hauptangeklagten Hans-Joachim Klein schwer belastet. Er soll beim Attentat
auf die Konferenz der Erdöl produzierenden Länder im Dezember
1975 einen irakischen Sicherheitsbeamten erschossen haben. Klein bestreitet
das.
Das Vernehmungsprotokoll von Carlos, der das sechsköpfige
Terrorkommando anführte, las sich in der deutschen Übersetzung
eher wirr als eindeutig. Carlos hatte einerseits ausgesagt, er selbst habe
die Schüsse nicht gesehen, andererseits aber darauf bestanden:
"Klein hat den irakischen Leibwächter getötet."
Insgesamt nannte der Vorsitzende Richter das Protokoll
"merkwürdig" und "teilweise ganz und gar
unverständlich".
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft beantragt, das Verfahren gegen den
mitangeklagten Rudolf Schindler abzutrennen. Es sei als erwiesen anzusehen,
dass Schindler an der Vorbereitung des Opec-Attentats beteiligt gewesen
sei. Er habe sich aber nicht schon 1976, sondern erst 1990 vom Terrorismus
losgesagt. Bis dahin sei er bei den Revolutionären Zellen (RZ)
gewesen. Damit sei die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung
nach § 129a nicht verjährt und müsse vor das
Oberlandesgericht. Die Anklage stützt sich auf Aussagen des am Montag
in Berlin zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilten
RZ-Mitglieds Tarek Mousli.
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