Kritik an Polizeieinsatz im Mehringhof

Die Betreiber des Mehringhofes an der Gneisenaustraße kritisieren den Polizeieinsatz vom Sonntag in ihrem alternativen Gewerbeobjekt. "Die Aktion war überzogen. Offenbar wollte die Polizei ihre Hauptstadtfähigkeit demonstrieren", sagte Geschäftsführerin Olivia Santen auf einer Pressekonferenz am Dienstag.

Sie schätzt den Schaden, der durch die Aktion entstand, auf 100 000 Mark. Die Polizisten hätten 50 Türen aufgebrochen sowie zahlreiche Decken durchbohrt und Wände zerschlagen. Die Werkstatt des Kindertheaters sei zerstört. In den 30 Projekten des Mehringhofes arbeiten 120 Menschen.

Mehrere hundert Beamte der Berliner Polizei und der GSG 9 hatten den Hof ab 6 Uhr nach Sprengstoff durchsucht. Nachbarhöfe waren gesperrt. Zwei Bewohner - Harald G. und Axel H. - befinden sich seither in Düsseldorf und Wuppertal in Untersuchungshaft. Ihnen werde "Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen", so Rechtsanwältin Silke Studzinsky.