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RZ / Rote Zora

Unter dem Pflaster liegt nur noch der Strand

einige meinungen zum pflasterasphalt

1. Wiederstand? - Widerstand!

"es ist für viele von uns unklar, warum mann/fraueigentlich kämpfen soll. die vielen vietnams für was? " es ist euer verdienst, die bankrotterklärung der spontilinken in derartiger klarheit formuliert'und zu papier gebracht zu haben. daß ihr formlos geworden seid, glauben wir euch aufs wort, aufgeschwemmt von den "freuden" des kapitalismus habt ihr euch in seinem herzen einen freiraum geschaffen, bequem eingenistet mit euren "alternativen" (in denen ihr solange nicht gestört werdet, solange ihr den kapitalismus in seiner struktur nicht stört), bzw. widerspruchslos in den Produktionsprozeß integriert.

euer politikverständnis ist von der politik in 1. person degeneriert

zu einern egotrip, der euch nur noch raum läßt für eine inidividualistische "befreiung" oder für reformistische forderungen. Wenn ihr fragt, wofür mann/frau eigentlich kämpfen soll, so heißt das nichts anderes, als daß ihr euren frieden mit dem staat und seinen menschenfeindlichen strukturen und bedingungen geschlossen habt. diese zerstörerischen produktions- und reproduktionsbedingungen, die kaputtheit zwischenmenschlicher beziehungen, die isolation in den wohnknästen, die patriarchalischen machtstrukturen dieser gesellschaft akzeptiert ihr ohne konsequenten kampf auf allen ebenen, der bedingung ist für eine freie gesellschaft, und bleibt in purer selbstzerfleischung stecken. akzeptiert auch insofern, daß ihr diese strukturen in euren projekten teilweise übernehmt und daß ihr mit der tatsache, daß diese freiräume offensichtlich nur die reproduktion eines kleinen teils der scene gewährleisten können, während der rest auf die "normale arbeits-, uni- und schultretmühle verwiesen wird, elitäre strukturen schafft. alternative projekte im kapitalismus - ein unding (schon aufgrund der ökonomischen verhältnisse). sicher ist, daß eine freie gesellschaft nicht von heute auf morgen erreicht wird, wenn mann/frau den kampf aufnimmt, aber noch viel sicherer ist, daß sie auf eure art nie erreicht wird. erträglich wird der kapitalismus nicht dadurch, daß ihr für eine kleine elite einen freiraum schafft, bzw. euch ihm anpaßt und unterwerft, erträglich wird er überhaupt nie. die einzige perspektive für uns, vom überleben zum leben zu kommen, können wir nur sehen in der kollektivität des radikalen kampfes gegen den staat und, unsere eigenen schwächcn und im versuch, vertrauen und offenheit untereinander zu pralktizieren. kurz: kollektivität, intensität, widcrstand, also neue und offene verkehrsformenl ohne patriarchalische strukturen unter uns. parktizieren und den kampf aufnehmen - was sicher nicht einfach ist. (entgegen möglicher erwartungen wollen wir hier nicht den absolutheitsanspruch der bewaffneten form des kampfes propagieren - differenziertere ausführungen zu diesem problem siehe "revolutionärer zorn", praxis-sondernummer, april 78). alles in allem erweckt ihr den eindruck, daß ihr euch den ausspruch von f.j.degenhardt sehr, sehr zu herzen genommen habt: "genossen, genießt den kapitalismus, der sozialismus wird hart."

2. Auseinandersetzung

könnt ihr das auch buchstabieren?

wie ihr schon gemerkt haben werdet, wollen wir uns nicht mit den inhalten des rz- artikels befasse sondern uns ausschließlich auf der von euch fabrizierten vorspann bezielhen.

wir finden es toll, ganz einfach toll, daß endlich eure "ansprüche" und bedürfnisse nach einer politischen auseinandersetzung mit der bewaffneten linken erstmalig", von eben derselben, "in einer form eingelöst werden, die nicht bei gegenseitiger anmache stehenbleibt. seltsam erscheint uns nur, daß ihr, trotz euerer ansprüche und bedürfnisse, nicht selbst auf die idee gekommen seid, die auseinlandersetzung von eurer seite auf diese ebene zu heben. klar ist, daß ihr aufgrund eurer perspektivlosigkeit keine differenzierte inhaltliche stellungnahme zum problem des bewaffneten kampfes aus euch selbst formulieren könnt, die nicht auf der ebene "bewaffneter kampf produziert bullenmentalität", "teufelskreis der gewalt", "Genossen, schmeißt die knarre weg" oder den publicity- geilen "frisch- aus- der- guerilla ". informationen eines h.j. klein stehenbleibt. wären eure ansprüche und bedürfnisse ernst gemeint, hättet ihr schon längst die bei euch eingehenden erklärungen und beiträge zu dieser thematik vollständig abdrucken und vor allem auch als ausgangspunkt für eine auseinandersetzung begreifen müssen. da leider niemand, aus allseitig bekannten gründen, in einer öffentlichen veranstaltung bestinmmte positionen beziehen kann, müssen wir von euch fordern, daß ihr durch gewährleistung des informationsflusses (ohne information keine auseinandersetzung), womit wir natürlich nicht nur die fakten meinen, überhaupt erst die möglichkeit fur eine auseinandersetzung bietet. dabei solltet ihr es den lesern überlassen, welcher beitrag zu diesem thema relevant, bzw. irrelevant ist und nicht, wie es eure bisherige praxis ist, durch vorzensur, d.h. nicht abdrucken, dem leser diese entscheidung abnehmen. dabei stoßen wir euch auf euren eigenen widerspruch, auf der einern seite den verbalen anspruch zu haben, eine Zeitung "aus der scene - für die scene" zu produzieren, daß aber auf der anderen seite die tatsächlichen verhältnisse so aussehen, daß eine kleine gruppe von "redakteuren" inhalt und konzept der zeitung im wesentlichen alleine bestimmt und sich auf kosten der leser einen existenziellen freiraum schafft. solltet ihr in eurer gegenwärtigen praxis fortfahren und auch weiterhin eine zensur durch nichtveröffentlichung von beiträgen ausüben und damit eine massive meinungsmanipulation a la bürgerliche medien betreiben, so ist es dann an der zeit, eine sammlung der im pflasterasphalt nicht veröffentlichten beiträge und leserbriefe in eigener regie herauszugeben.

UNTER DEM PFLASTER LIEGT HALT DOCH DER STRAND!!!

2 frankfurter genossen

MAIL
http://www.freilassung.de/div/texte/rz/ps48b.htm