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RZ / Rote Zora

Zum "RZ- Artikel" in der Nr. 45:

Der RZ- Beitrag provoziert in seinem Kern meinen ausdrücklichen Widerspruch. Da gibt es einen Haufen Leute, die Mißstände in unserem Land (vielleicht sollte ich das globaler ausdrucken: DEN Mißstand) erkannt haben und es sich zur Aufgabe gemacht haben, dagegen etwas zu tun. Oder besser gesagt: Sie wollen alles vernichten was hier faul ist. Fürwahr ein guter Gedanke.

Doch schön beim ersten Ansatz darüber nachzudenken. stößt es mir sauer auf: Die, die offensichtlich von einer freien Gesellschaft ohne Zwang und Staat(sgewalt) träumen, die scheuen sich heute nicht, mit zynischer Menschenverachtunng diejenigen zu vernichten oder zu verletzen, die sie zu ihren Gegnern erklären.

Damit weichen sie um kein Jota von den Mitteln und Methoden unserer StaatsGewalt (s.a. Bestrafung von Schuldigen, Punkt 5 im Beitrag der RZ) ab und stellen sich mit ihr auf eine Stufe. Auf die niederste, auf der ein Mensch in meinen Augen stehen kann. Wie unter derlei Voraussetzungen eine neue, bessere Gesellschaft aufgebaut werden kann, ist ihnen wohl selber ein RätseL Dazu äußern sie sich nämlich mit keiner Silbe.

Freiheit, Liebe, Solidarität, Zärtlichkeit, das sind die Maximen, nach denen diese Leute handeln. Dieses Ziel werden wir nie erreichen, wenn wir in paramilitärischer Manier versuchen, den Staat zu vernichten (das ist aufgrund des Zahlenverhältnisses sowieso nicht zu schaffen) und damit letztlich nur eine gegenseitige Gewalteskalation provozieren. Wir müssen ihn einfach überflüssig machen.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich halte die Verteilung von Fahrscheinen und Essensgutscheinen für m.E. gelungene Aktionen. Es ist aber ein Unterschied, ob ich mir mein Essen so hole, oder ob ich dem Essensausgabemensch als "Bestrafung" für seinen miesen Job (schließlich nimmt er mir jedes Mal mein Märkchen ab) in die Beine schieße.

Den Legalismus im Volk aufzulösen und für Gegenöffentlichkeit zu sorgen halte ich für wichtige Voraussetzungen auf dem Wege zu einer Gesellschaftsveränderung.

Die Verletzung und Ermordung von Mitmenschen wirft uns am weitesten zurück auf diesem Weg.

Das Sind so Gedanken, die sich diese Leute mal durch den Kopf gehen lassen sollten, die vorgeben, für das Volk zu kämpfen und in eben diesem Volk ihren erbittertsten Feind haben. Wenn das, was ich hier geschrieben habe, nicht so ganz ausgegoren klingt, so müßt ihr das entschuldigen. Ich hab halt gleich nach der Lektüre des RZ- Beitrages im ersten Zorn über soviel Unmenschlichkeit gleich aufschreiben wollen, was mir dazu alles einfiel.

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http://www.freilassung.de/div/texte/rz/ps47c.htm