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"Mein entsetzen über die Art und Weise der Auseinadersetzung,
wie sie Jochen (aber auch der Pflasterstrand) führt."
Ich war entsetzt, wie locker Jochen Klein über ungeklärte,
für uns sbrennende Fragen redet. Wie er z.B. mit ach- Antworten
für sich die Frage abklärt, wie Selbstmorde in Stammheim
passiert sind. Ich weiß nicht, was da passiert ist, aber ich
denke, solange das nicht aufgeklärt werden kann, wir mit einer
unbewältigten Vergangenheit leben. Solange in der BRD darüber
nicht öffentlich verhandelt werden kann- darf- und alle Zeugen,
die zur Klärung beitragen können gehört werden, solange
gibt es in der BRD keine Grenzen für mögliche staatlich
gelenkte Hinrichtungen, solange herrscht Willkür, die Selbst
Morde möglich machen. Jochen trägt mit seinen Antworten
nicht zur wirklichen Klärung dieser Frage bei, sondern unterstützt
damit sehr leichtfertig die allzu bequeme staatliche vorgeschriebene
Version des Selbstmordes. In ähnlicher Weise behandelt er viele
der anderen Fragen, die in dem Interview angeschnitten werden; er
erzählt, was ihm wichtig erscheint, uns aber nicht weiterhilft,
sondern eher schadet. Jedoch sind die im Interview angeschnittenen
Fragen für uns so wichtig, daß darüber eine inhaltliche
Auseinandersetzung stattfinden müßte. Ich habe jedenfalls
unheimlich viele Fragen.
Bei der Antwort des Pflasterstrands auf das Klein- Interview habe
ich das Gefühl, daß mit der Beschimpfung von Jochen Klein
als Großmaul eher eine Auseinandersetzung über seine
Person, als eine Diskussion der angeschnittenen Fragen angesetzt
wird. Mit der Vernichtung des Ketzers sollen seine Ketzereien vernichtet
werden. Der Pflasterstrand- Artikel ist die Rede des Staatsanwalts
bei einem Hexenprozeß. Mir scheint es wichtig, die zentralen
Sätze der Anklagerede noch einmal wörtlich zu dokumentieren:
- "Das Erscheinen des lange erwarteten grossen Klein- Auspacks.
.."
- "Spätestens nach Hans-Joachims großem zweiten
Machwerk im Spiegel, das dieser zu einer Terror- Horror- Story
hochstilisieren konnte. .."
- "Die Grenze zum Denunziantentum für viele überschritten.
.."
- "...mißtrauisch, welche Ziele H.J. (!) verfolgt.
welches Spiel er spielt. Wir dachten, Klein würde in seinem
angekündigten Großwerk. ..."
- " ..weniger kolportagehaft. ..."
- "...die geilen Waffenhistörchen und Terror- Berühmtheit-
Storys ..."
- "...Klein- Klein geht so breit aus der Guerilla
raus. .."
- "... wir dieses elende Spiel mitmachen, Klein managen.
.."
- "...seine Ebene von Auseinandersetzung ...in die Köpfe
verlängern, Stories, Geschichten, Gerüchte." "Nichtveröffentlichung
eine Geste, mit der wir signalisieren könnten, wie egal uns
die Ebene der Auseinandersetzung ist, ... "
- "... unproduktiv..."
- "... daß das Großmaul schreiben soll, wo er
will..."
- "...Wir machen dieses Ausschlachten des heißen Terrorlebens
nicht mit!"
- "Zum Argument Verrat: das ist in der Tat eine Tatsache:
durch Kleins Ausplaudern internationaler Verbindungen (OPEC, Entebbe
haben für den Schreiber nicht stattgefunden)... ist die RZ
zur internationalen Terrorgruppe hochstilisiert."
- " ..Erkenntnis, daß die Guerilla Strukturen besitzt,
wie Klein in seiner Größe sie widerspiegelt."
- "Wenn Klein ein großmäuliger Verräter ist.
.."
Und dann kommt ein Absatz und nach diesem Absatz für mich
der einzige Satz, der sich auf einer solidarischen Ebene mit Jochen
Klein und seinem Interview auseinandersetzt: "Unser Entsetzen
über die Art und Weise der Auseinandersetzung wie sie Jochen
führt, ausdrückt."
Give peace a chance
und
power to the people!!!!
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