Dokumentation des Flugblatts von melange
zum 13.10.2000: Zornige Deutsche ?
Über ein links- deutsches Plakat zur
Veranstaltung "Zeiten des Zorns - zur Geschichte und Politik der
Revolutionären Zellen" am 13.10.2000 in Bremen
Das Plakat/ Flugi vereinnahmt mit seiner Bilder- Chronolgie unterschiedlichste
Aktionen der Linken der brd unter dem Label "Zeiten des Zorns -
zur Geschichte und Politik der Revolutionären Zellen". So z.B.
die Antifa- Demo gegen die Nazis/ NPD am I. Mai 1999 in Bremen;
bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Demo ging es nicht
einmal ansatzweise um die RZ. Die Vereinnahmung dieser Aktion ist
jedoch nur das letzte Beispiel in einer ganzen Reihe ungeheuerlicher
Vereinnahmungen und Glorifizierungen. So werden auch die sans papier
für die Politik der RZ instrumentalisiert, wobei ihre Politik
gerade keine militärische oder militaristische ist!
Die Rehabilitierung des antizionistischen Antisemitismus durch
das "Antifa-Komitee und deren FreundInnen"?
Auf dem Plakat wird ungebrochen auf die Bewegung 2. Juni Bezug
genommen. Die Linie von den Tupamaros aus Uruguay zu der Bewegung
2. Juni führt zweifelsohne über die Tupamaros Westberlin.
Jene "Schwarze Ratten - Tupamaros Westberlin" hatten am 9. November
(!) 1969 die Stadtguerilla der brd grandios mit einem Anschlag auf
ein jüdisches Gemeindehaus in Westberlin eingeleitet. Bommi
Baumann dokumentiert diesen antisemitischen Anschlag in seinem Kassenschlager
"Wie alles anfing" bis in die heutige Zeit hinein...
Oder: die Aufnahme der Leila Khaled, einem Mitglied der PFLP (Volksfront
für die Befreiung Palästinas), jener PFLP, die für
die Flugzeugentführung von Entebbe 1976 verantwortlich war
(Konmmandochef und Initiator für die Selektion der jüdischen
Geiseln war einer von 2 RZ- Mitgliedern), und Khaled noch 1996 jenen
Teil der palästinensischen Nationalcharta für richtig
hielt, der die Zerstörung Israels zur Grundlage hatte
Gerade auch die Erläuterungen auf dem Flugblatt zu der Veranstaltung"
wie es zu der Opec- Aktion und zu Entebbe karn" lassen völlig
unklar, ob sich von dem Antisemitismus der RZ distanziert werden
soll. Das Plakat stellt in völlig zufriedener, kämpferischer
Manier eine antizionistische Palästinenserin und die Nachfolgeorganisation
der antisemitischen Tupamaros Westberlin nebeneinander und will
deren "antifaschistische, antirassistische und internationalistische"
Potentiale ausloten. Geht es um eine Begründung für einen
antizionistischen und somit antisemitischen Antifaschismus? Wird
der dumpfe Antiimperialismusbegriff der 80er Jahre wiederbelebt?
Geht es nur um eine 'Kritik der Herrschenden' und einer Rehabilitierung
des 'guten Volks'? Wird schon wieder Kritik durch "Zorn" ersetzt?
All das sind Fragen, die vielleicht nicht nur uns beschäftigen...
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